XXL-Reisebericht Spanien 2019 – 5.790 km
Erster Reisetag.
Am 6. Juli 2019 war der Reisebeginn. Um vier Uhr morgens konnte ich nicht mehr weiterschlafen und habe mich aufgemacht in Richtung Spanien. Die Route führte mich 1.192 km mit unserem Wohnmobil von Münster über die Niederlande, Belgien nach Frankreich runter bis Bordeaux. In der Nähe von Bordeaux angekommen, hatte ich nach 14-stündiger Fahrt keine Lust mehr weiterzufahren und suchte mir ein ruhiges Schlafplätzchen. Da habe ich den Campingplatz Village du Luc – Camping de Bordeaux, Boulevard Jacques Chaban-Delmas, 33520 Bruges gefunden. Der Campingplatz liegt ganz in der Nähe der Citymitte. Der Platz hat mehrere kleinere Ententeiche, ein Badepool, ein Restaurant, einen kleinen Markt, mobile Apartments, die man mieten kann, Plätze für Zelte und großräumige Stellplätze für Campingwagen. Die Anlage selber ist sauber und auch sehr kinderfreundlich. Die Nacht hat mich 32,50 € gekostet. ACSI Karte war nicht gültig, in Frankreich ist gerade Hauptsaison.
Bordeaux habe ich am heutigen Abend nicht besucht, da ich die Stadt schon aus anderen Besuchen her kenne. Außerdem ist ja jetzt kein Frankreich-Urlaub angesetzt, sondern die Fahrt nach Spanien und darauf würde ich mich konzentrieren. Deshalb geht es am nächsten Tag früh frisch, fromm, frei und fröhlich weiter nach Madrid.
Was mich allerdings am ersten Tag schon ziemlich geschockt hat, waren die Mautkosten in Frankreich! Da kann ich gut verstehen, dass auch in Deutschland die Mautgebühr eingeführt werden soll. Am heutigen Tag habe ich alleine 107,40 € nur dafür ausgegeben, dass ich einmal durch Frankreich gefahren bin. Und das lustige bezahlen geht morgen noch weiter, ich muss noch von Bordeaux bis an die spanische Grenze.
Tag 2 meines Reiseberichtes
Es ging von Bordeaux weiter nach Madrid. Die ersten Kilometer aus Frankreich heraus waren wieder mit Mautgebühren behaftet. Zusammengerechnet waren es weitere 30 €. In Spanien angekommen, musste man ebenfalls an drei Mautstationen bezahlen. So will man wahrscheinlich den Reisenden langsam daran abgewöhnen, weiter Mautgebühren zu begleichen.
In Madrid habe ich mir einen Campingplatz ausgesucht, der ziemlich leicht zu erreichen ist und nah zum Zentrum liegt. Der Campingplatz hat reine Stellflächen für Camper und Zelte, bietet allerdings keinen großartigen Komfort wie z. B. ein Pool, Restaurant oder ein Minimarkt. Die Sanitäranlagen sind veraltet, dennoch sauber. Toilettenpapier, wie in einigen google-Rezessionen beschrieben, gibt es allerdings schon. Der Campingplatz kostet pro Nacht 25 €, das heißt ein Camper mit zwei Personen und Stromanschluss. Ein typischer Stadtcampingplatz für Durchreisende. Camping Osuna, Paseo de la Alameda de Osuna 25, 28042 Madrid
Ich habe mich bereits am ersten Abend aufgemacht in die Stadt zukommen. So bekommt man die schönen, beleuchteten Gebäude auch mal zu Gesicht.
Die Metrostation ist 10-15 Minuten fußläufig entfernt. Für die Metro kauft man sich einfach ein Ticket am Automaten. Da ich leider kein Spanisch kann, freute ich mich umso mehr, dass der Automat Deutsch konnte. Am Automaten selber kann man eine Karte kaufen, welches man je nach Bedarf aufladen kann. Die Karte selber kostet 2,50 €, eine einfache Fahrt vom Campingplatz in die Stadt kostet nur 2 €. Diese Information erhielte ich bei Ankunft von dem Herrn an der Rezeption. Er gab mir gleich auch einen Fahrplan und einen Stadtplan mit, womit ich mich in Madrid zurechtfinden konnte.
Angekommen am Kilometer 0 – Puerta del Sol
Auf der Puerta del Sol befindet sich der Null-Kilometerstein. Von hieraus erstrecken sich die sechs Hauptnationalstraßen Spaniens sternförmig von Madrid über das gesamte spanische Festland.
Die Fahrt in die Stadt betrug ca. 38 Minuten, sprich es waren 15 Stationen. Die Station, in der ich aussteigen musste, hieß „Opera“. Von hier aus konnte ich die Stadt gut zu Fuß erkunden. Da diese Stadt genauso aufgebaut ist wie jede andere Stadt, befinden sich die Sehenswürdigkeiten sehr zentral. Madrid ist eine sehr schöne Stadt und hat sehr viel zu bieten.
Tag 3
Da ich zwei Nächte in Madrid gebucht habe, nutze ich den zweiten Tag mir die restlichen Sehenswürdigkeiten in der Stadt anzusehen. Diese waren z. B. das Schloss und die Kathedrale von Madrid. Diese habe ich schnell gefunden, da ich am Vortag die Fahrten in die Stadt schon kannte. Ebenfalls schloss ich einen Shopping-Rundgang an. Madrid ist natürlich wie jede andere Großstadt bestens ausgestattet mit allen bekannten Marken und Geschäften. Dieser Tag endete für mich nach 6 Stunden Rundgang, meine Füße waren platt und ich war erschöpft von der Hitze und von dem ganzen gesehenen.
Bei so wenig Text für den dritten Tag könnte man meinen, der Tag wäre langweilig gewesen. Allerdings bietet Madrid sehr viel Sehenswertes, was ich in Fotos festgehalten habe. So konnte ich z. B. festhalten, wie eine Fernsehsendung oder ein Film gedreht wurde, im Stil der 20er Jahre. Allerdings kann ich nichts dazu sagen, um was für ein Film oder was für eine Serie es sich dabei gehandelt hat.
Ebenso konnte ich Herren beobachten, die sich zum Plausch getroffen und dabei ihre neu erworbenen Glückslose freigerubbelt haben. Ob das große Glück gerade freigerubbelt wurde?

An anderen Stelle konnte man auch einen anderen Alltag von Madrid sehen, die Armut. Hier streitet man sich lauthals auf einem Marktplatz, sodass es jeder mitkriegen konnte. Auch ein anderes Bild bot ein Obdachloser, der sich mit seinem Hund sein Essen teilte. Hier war ich kurz vor der Versuchung nahe dem Hund eine Dose Hundefutter zu kaufen und dem Mann ein neues Sandwich.
Tag 4 meines Reiseberichtes
Heute ging es von Madrid nach Sevilla. Die Reisedauer betrug ca. 6 Stunden. Angekommen, habe ich mir den Campingplatz Villsom ausgesucht, der im Internet empfohlen wurde. Camping Villsom, Carretera, N-IV, km 554,8, 41703 Dos Hermanas, Sevilla. An den meisten Campingplätzen reserviere ich vorher keinen Platz, da diese meist einen Platz freihaben. Somit umgeht man sich den Stress von einem Termin zum nächsten zu fahren, nur weil man zeitig auf den Campingplatz fahren möchte. Dieser Campingplatz in einem kleinen Vorort von Sevilla, namens Dos Hermanas, ist einfach zu finden. An der Rezeption angekommen, wurde mir direkt mein Parkticket ausgestellt, bezahlt wird am Tag der Abreise. Der Herr an der Rezeption gab mir auch einen Campingplatzplan, darauf zu finden war auch die leichte Anbindung von diesem Vorort in die Stadt Sevilla. Die Bushaltestelle in die Stadt ist fußläufig ca. 5 Minuten entfernt, die Fahrt mit dem Bus kostet 1,70 € und dauert circa 25 Minuten. An meinem Stellplatz angekommen, habe ich mein Wohnmobil abgestellt. Ich habe mich schnellstmöglich umgezogen, ab unter die Dusche und danach rein in den Pool, diese Abkühlung tat einfach richtig gut bei ca. 35 Grad im Auto.
Sevilla hat mir das erste Mal ein Gefühl von Flamenco und Stierkampf gegeben, wofür Spanien ja steht.
In Sevilla angekommen, habe ich mir ein Sightseeing-Bus-Ticket gekauft für 21 €. Meine Zeit ist ziemlich begrenzt, daher habe ich mich für diese Art von Sightseeing entschieden. An einem geschichtsträchtigen Ort bin ich allerdings aus dem Bus ausgestiegen und habe mir die Torero-Arena in Sevilla angesehen. Der Eintritt kostet acht Euro. Ich selber finde Stierkämpfe nicht schön, allerdings hat dieser Ort Geschichte, die man spürt und auch ruhig mal ansehen darf.
Angekommen ist übrigens der Linienbus am Platz „Plaza de España“. Von diesem Ort fährt auch der Bus wieder zurück zum Campingplatz.
Hier am Platz steht ein Gebäude aus einer früheren Weltausstellung, was ziemlich beeindruckend ist. Einen riesigen Komplex, halbrundes Gebäude mit Wassergraben und gekachelten Brücken. Im Graben konnten Besucher mit einem kleinen Boot umher paddeln. Auf dem Innenhof ein großes Wasserbecken mit einer Wasserfontäne drumherum galoppieren die Kutschen-Betreiber ihre Besucher. Der ideale Platz für schöne Bilder.
Tag Nummer 5 – Das große Ziel ansteuern
Von Sevilla ging es weiter nach Cádiz, so heißt der Ort an der Grenze zu Gibraltar. Wenn der Wind vom Meer weht, sieht es aus, als ob „the rock“, wie er im Englischen genannt wird, raucht.

Dort angekommen habe ich mir einen kleinen Campingplatz namens „Sureuropa“ ausgesucht. Camping Sureuropa, Camino Sobrevela, s/n 11300 la Línea de Concepción, Cádiz. Die Nacht kostet ca. 15,50 € Camper mit einer Person. Der Campingplatz wird von einer Art Behindertenwerkstatt gepflegt und betrieben. Er hat schöne kleine übersichtliche Parzellen, das war auch alles. Es gibt kein Restaurant und auch keine Freizeitmöglichkeiten direkt hier vor Ort. Er ist schön sauber, liegt keine 5 Minuten vom Strand und ca. 5 km fußläufig von der Grenze zu Gibraltar. Der nahe liegenden Strand hat richtig viel Platz! Das war mal ein richtig schönes Erlebnis. Ich kenne auch andere Strände, wo man fast schon aneinander klebt und sich das eigene Tuch mit dem Nachbarn teilt, weil so wenig Platz ist …
Mein Besuch auf Gibraltar
Wer sich nach Gibraltar gibt, muss sich einer Grenzkontrolle unterziehen. Die Grenzkontrolle selber ist gefühlt eine Schikane von der spanischen, wie auch von der britischen Seite. Tatsächlich kontrolliert wird hier gar nicht. In Zeiten von Europa merkt man von dem Schengen-Abkommen hier nichts. Dabei verbindet Spanien und Gibraltar eine ganz enge Symbiose. Egal ob Arbeitnehmer aus Cádiz, wie auch Warenwirtschaft. Viele der in Spanien lebenden Einwohner gehen täglich zu ihrer Arbeit nach Gibraltar und müssen sich jeden Morgen bzw. jeden Feierabend diese Prozedur unterziehen. Viele aus Gibraltar fahren zum Shoppen nach Spanien oder machen auch mal einen Strandbesuch.
In Gibraltar bezahlt man entweder mit dem Euro oder mit der ortsüblichen Währung, dem britischen Pfund. Gesprochen wird gerne spanisch. Obacht! Wer hier mit dem Euro bezahlt, muss damit rechnen, das Restgeld, als britischen Pfund wiederzubekommen! Auch wenn man das nirgends woanders außerhalb von Gibraltar weiter nutzen kann. Daher ist es wichtig sich entweder vorher Geld vom Konto abheben oder von vornherein mit der Karte zu bezahlen, denn die Abrechnung Euro-Pfund ist mit der Karte für den europäischen Nutzer günstiger. Mein erster Eindruck von Gibraltar ist, dass es versucht Englisch zu sein, im Kopf allerdings Spanisch ist und die Bewohner nicht wirklich wissen, wozu sie gehören.
Spektakulär ist natürlich die Landebahn des Flughafens von Gibraltar, welcher über die Autobahn bzw. über den Fußweg führt. Sobald ein Flugzeug landet oder startet, wird die Landebahn gesperrt. Von jetzt an dauert ca. zehn Minuten, dass ein Flugzeug erst über die Autobahn fährt, um danach zu starten. Mit einem Getöse geht es dann in den Himmel. Es ist wirklich beeindruckend, ich habe selbst fünf Videos gedreht, wie ein Flugzeug startet oder landet.
An meinem ersten Tag in Gibraltar habe ich mir noch ein Busticket gekauft, welches es mir ermöglichen sollte, für neun Pfund, den ganzen Tag auf jeden Bus aufzusteigen zu können. Allerdings habe ich dieses Ticket nur einmal genutzt, und zwar vom Flughafen Gibraltars bis zur Seilbahn. Danach habe ich alles zu Fuß erledigt. Also, Tagesticket war umsonst gekauft und ich rate vom Kauf ab. Gibraltar ist gut zu Fuß zu erkunden.
Die Cable-Bahn ist eine Seilbahn in Richtung Affenfelsen. Am Affenfelsen angekommen, begrüßen einen auch schon die Berberaffen an der Bahn. Man hat einen sehr guten Ausblick von hier oben über Gibraltar. Es ist auch sehr schön zu sehen, wie der Flughafen die Grenze zwischen Gibraltar und Spanien markiert.
Die Affen sind hier so zahm, dass sie sogar den Besuchern die Rucksäcke öffnen, um nach Essbarem zu schauen bzw. selbstständig zu stöbern. Es ist verboten, die Affen hier zu füttern, wer dabei erwischt wird, muss mit einer Strafe von 4.000,- Pfund (ca. 4536,22 €) rechnen. Allerdings gibt es dennoch Leute, die versuchen diese Affen zu füttern, indem sie kleine Leckereien in den Taschen mit hinauf schmuggeln und glauben, dass sie Affen für Fotos anlocken können. Das klappt auch! Allerdings sollte man das Echo auch vertragen! Hat ein Affe das raus, wo die Leckereien versteckt sind, macht er sich selbstständig. Dabei wird er handgreiflich und aggressiv. Wer dann gebissen werden sollte … selbst schuld. Das habe ich selbst miterlebt bei einer 5-köpfigen Familie mit zwei kleinen Kindern, wo die Frau die Erdnüsse in der Hosentasche eines Jumpsuits hatte. Der Affe hat danach gegriffen und ist ziemlich aggressiv geworden. Am Ende waren alle so verschreckt und ängstlich, dass sie schnellstmöglich von dem Affenfelsen wieder runterwollten.
Ich hatte ebenfalls eine Begegnung mit einem Affen, dieser war allerdings sehr zutraulich, wobei ich ziemlich verschreckt war von der gesehenen Story vorher. Dieser Berberaffe hat sich bei mir auf die Schulter gesetzt und wollte eigentlich von mir auch gefüttert werden, hat aber schnell mitbekommen, dass ich nichts zu fressen dabei hatte und hat sich dann auch wieder von mir verabschiedet.
Schließlich ging es jetzt mit der Bahn wieder runter nach Gibraltar. Auch ich wollte noch ein bisschen englisches Feeling haben und habe mir einen Platz gesucht, an dem ich in Ruhe Fish’n’Chips essen konnte. Das war mein Tag in Gibraltar. Danach habe ich mich ins Taxi gesetzt und bin wieder zurück zum Campingplatz gefahren und die Fahrt kostete 7,- €.
Mein zweiter Tag auf Gibraltar – Tag 6
Für den heutigen Tag habe ich mir vorgenommen, mir die Tropfsteinhöhle von Gibraltar anzusehen. Dieses ist Europas größte Tropfsteinhöhle. Also machte ich mich wieder auf den 5 km langen Fußmarsch nach Gibraltar. Diesmal habe ich mir allerdings den Ort Cádiz dabei angesehen, der direkt vor Gibraltar liegt. Dies ist ein verschlafenes Städtchen, welches auch schon mal seine besseren Zeiten gesehen hat.
Am Hafenbecken von Gibraltar angekommen, habe ich mich allerdings von einem anderen Angebot ablenken lassen.
Delfin watching Tour im Hafen von Gibraltar. Eine anderthalb bis zweistündige Fahrt mit dem Boot auf das offene Meer hinaus, um Delfingruppen aus der Nähe zu sehen. Diese Aktion kostete 25 Pfund (ca. 28,35 €) und hat sich gelohnt, man hat tatsächlich Delfine sehen können. Diese Touren werden gleichzeitig genutzt, um die Delfine zu zählen und zu beobachten. Die Gelder werden für Tierschutzprojekte ausgegeben. Also eine sinnvolle Aktivität!
Nach der Tour ging es noch mal in die Stadt von Gibraltar. Einen Tag zuvor musste ich leider feststellen, dass die Geschäfte um 18 Uhr schließen. Soll man sich gar nicht vorstellen, so wie die Stadt überlaufen war?! Da ist man wohl eher daran interessiert, dass nach 18 Uhr auch wieder Ruhe einkehrt. Nach meiner kleinen Shoppingtour, bin ich dann wieder raus aus Gibraltar gelaufen und habe mich auf den 5 km Rückweg gemacht. Diesmal kein Taxi.
Am Campingplatz angekommen, habe ich mich erstmal wieder in Schale geschmissen, für den Strand. Das heißt Badehose an und ab ins Wasser. Eine besondere Abkühlung bei der Hitze hier in der Straße von Gibraltar.
Der siebte Tag
Von Gibraltar bis Málaga ist nur ein Katzensprung. Die Fahrt dauerte ca. eine Stunde und 45 Minuten. Auf der Fahrt sind noch einmal vier Mautstellen, sodass ich ca. 18 bis 20 € zahlen musste. In Málaga habe ich mir einen Campingplatz ausgesucht, der allerdings nicht die besten Rezessionen hatte, aber praktisch gelegen war, um mit der Bahn nach Málaga hereinzufahren. Camping Torremolinos, Calle Loma del Paraiso 2, 29620 Torremolinos, Málaga. Der Strand ist 12 Minuten fußläufig entfernt und das habe ich natürlich als erstes erledigt. Am Strand lagen die Gäste wie die Sardinen in Italien, was man also vom Mittelmeer kannte. Hatte man doch bei Gibraltar noch endlos lange Strände, wo man fast alleine lag, klebte man hier förmlich aneinander. Dennoch tat das kühle Nass wieder mal gut bei ca. 36 Grad. Für den Nachmittag habe ich mir vorgenommen, Malaga aufzusuchen. Mit der Bahn konnte man alle 20 Minuten in die Stadt fahren. Die Innenstadt von Málaga ist jetzt nicht bestens ausgeschildert, um historische Punkte zu finden. Es fehlen hier Wegweiser. Kommt man falsch aus dem Bahnhof heraus, läuft man sich einen Wolf. Aber auch das habe ich geschafft, mir einen Wolf gelaufen und die Innenstadt gefunden! Von hier aus ging es zu historischen Punkten, wie die Burg aus früheren Zeiten und die Arena der Toreros.
Die Kathedrale „Santa Iglesia Catedral Basílica de la Encarnación“, die nur einen fertigen Turm hat, weil dann das Geld ausgegangen ist. Es fanden in der Stadt in vielen Kirchen ungewöhnliche viele Hochzeiten statt und viele gut gekleidete Leute liefen umher, um die neuen Brautpaare zu begrüßen.
Tag Nummer 8
Heute ging es mit dem Camper in Richtung Alicante. Gestrandet bin ich neben einem kleinen Dorf namens Cabo de Gato, auf dem gleichnamigen Campingplatz. Camping Cabo de Gata, Carrtera Cabo de Gata, s/n, 04150 Cabo de Gata, Nijar Almería. Dieser liegt wie eine Insel inmitten von Gewächshäusern, die ringsumher das Land prägen und uns in Europa im Januar mit frischen Erdbeeren versorgen. Ich brauche das nicht!
Von oben gesehen, ein weiß abgedecktes Gewächshaus neben dem anderen. Riesige Flächen sind damit bedeckt. Daher mein erster Eindruck für diese Gegend: gar nicht schön. Der Weg zum Strand dauert auf dem offiziellen Fußweg ca. 59 Minuten, dem inoffiziellen Weg 16 Minuten querfeldein durch Müllhalde, verlassene Gewächshäuser und einen nicht ausgeschilderten Weg Richtung Strand. Allerdings ein Chamäleon habe ich entdecken können.
Am Strand angekommen, hat man wieder unendlich viel Platz für sich alleine. Nebenan liegt ein kleiner Teich, in dem quartieren ein paar Flamingos, die sich im Wasser ihre Krebse suchen. Das Meer ist hier etwas stürmischer, obwohl es ja das Mittelmeer ist. Hier verbleibe ich ein, zwei Stunden, genieße die Sonne, Wasser und Ruhe. Später machte ich mich dann wieder auf den Weg durch die Müllhalde zurück zum Campingplatz und der schöne Augenblick, den ich gerade hatte, ist wieder weg.
Der Campingplatz selber ist eher dürftig ausgestattet, er hat zwar einen Pool. Dieser ist allerdings überfüllt, da die Leute ihr Auto am Campingplatz abstellen, ihr Zelt aufbauen und sich nicht die Mühe machen zum Strand zu laufen.
Ringsum um den Campingplatz befinden sich ebenfalls ganz viele Gewächshäuser, die Dünger arbeiten und somit ziemlich viele Fliegen anziehen. Auf dem Campingplatz war daher eine Fliegenplage. Ich frage mich, warum die Region das zulässt, dass so viele Gewächshäuser hier aufgestellt werden. Meines Erachtens werden nicht alle betrieben und warum in dieser Region nichts gegen den Müll unternommen wird, der achtlos rechts und links in dem „Parc Naturel“, so wie sich das hier schimpft, entsorgt wird. Da kann die Region mit ihren eventuellen schönen Stränden, einzigartigen Burgen oder tollen Kathedralen noch so locken, die Ansicht rundherum macht das wieder zunichte.
Tag 9
Die Rücklichter meines Campingwagens konnte man schnell aus machen, nachdem ich am nächsten Morgen den Campingplatz verlassen hatte. Ich habe mich schnellstmöglich aufgemacht in Richtung Valencia. Auf der Fahrt nach Valencia habe ich viele Burgen rechts und links der Autobahn gesehen und hatte mal überlegt, ob ich noch einmal abfahren möchte, um mir diese anzusehen. Allerdings sind diese maurischen Burgen aufgebaut wie jede andere, auch der Innenausstattung ist eh nicht mehr zu sehen … somit hätte ich wahrscheinlich Eintrittsgelder bezahlt, um das zu sehen, was ich bereits schon gesehen habe. So blieb meine Konzentration darauf, in Richtung Valencia zu fahren. Die Fahrt nach Valencia dauerte ca. 4 Stunden. Ich habe meinen Campingplatz im Vorfeld ausgesucht und habe mich direkt dorthin navigieren lassen. Ziemlich kurz vor Schluss habe ich mich allerdings „Verfahren“. Ich bin vorbeigefahren am Campingplatz, direkt zum Strand. Hier hatte ich eine schöne Aussicht vom Strand mit Blickrichtung Valencia.
Da dieser Tag heute jedoch nur Valencia gelten sollte, habe ich mich aufgemacht zum Campingplatz. Coll Vert Camping, Patque Natural de la Albufera-Playa de Pinedo, Ctra. del riu 486, 46012 Valencia. Für 19,80 € kann man hier die Nacht stehen. Der Campingplatz selber ist in die Jahre gekommen, die Sanitäranlagen sind nicht unbedingt die Besten. Man kann froh sein, wenn man beim Wasser aufdrehen nicht direkt der Warmwasserregler aus der Wand geschossen kommt. Ansonsten ist die Lage des Campingplatzes zur Stadt ganz gut gelegen. Mit dem Bus, der Linie 25, kommt man direkt vom Campingplatz bis in das Zentrum Valencias.
Valencia hat eine schöne Altstadt und eine schöne Vorstadt, die durch eine grüne Parkanlage (ausgetrocknetes Flussbett) verbunden ist.
10 und 11 Tag – chillen
Von Valencia aus ging es heute nach Vendrell bei Coma-ruga. Die Gegend kenne ich hier schon seit dem Urlaub mit Antje. So hatte ich auch wieder mein Campingplatz in Sant Salvador gesucht, aber leider nicht gefunden, sondern ein Nachbar Campingplatz der am Tag unglaubliche 37 € gekostet hat. Camping Vendrell Platja, Av del Sanatori, s/n, 43880 Coma-ruga, Tarragona. Die Anlage ist sehr gepflegt, bietet viel Platz für Zelte, hat kleine Parzellen. Ausgestattet ist der Spaßbereich mit einem großen Pool, Sport-Fitnessgeräten, Unterhaltungsecke, Restaurant und einem Supermarkt. Also, alles, was man für einen Campingurlaub braucht.
Zum Strand ging es innerhalb von fünf Minuten, der bereits bekannt war und an dem ich mich zwei Tage komplett aufgehalten habe. Abends bin ich ab und an die Strandpromenade entlanggelaufen. Habe sogar noch meinen Friseur aus Münster getroffen. Ansonsten kann man halt nur sagen: Strandurlaub pur.
12ter Tag
Heute ging es nach Andorra, nicht das spanische Andorra, sondern das Andorra la Vella. Warum schreibe ich das so deutlich, weil ich das spanische Andorra angefahren habe! Lange habe ich auf der Strecke nichts bemerkt, dass mich das Navi in eine andere Richtung führt. Es gab Berge, enge Straßen, Schilder an den Straßen das mit Kühen zu rechnen ist. Alles halt wie nach Andorra. 🙂 Erst, als ich im Kreisverkehr rechts abfahren musste und hinter dem Schild „Andorra“ stand, dämmerte es mir. Ich war hier falsch, aber sowas von falsch!
Da habe ich dann noch mal 400 km extra verfahren, um zum richtigen Andorra zu kommen.
Nachdem ich frisch geduscht war, habe ich mich fertig gemacht, um in die Stadt zu gehen. Andorra ist immer wieder eine Reise wert und der Campingplatz oberhalb des Sportplatzes ist super, man hat einen schönen Ausblick auf Andorra la Vella. Camping Valira, AD 500 Andorra la Vella, Andorra Man kann hier einen Rundweg besuchen, auf dem man ebenfalls auch ringsum um Andorra herumläuft. Andorra ist Katalanisch, gehört nicht zu Spanien und auch nicht zu Frankreich. Allerdings ist der Bischof von Spanien das Oberhaupt von Andorra und teilt sich dieses Amt mit dem französischen Präsidenten. Die Wirtschaftskraft wird aus Frankreich unterstützt, dadurch hat auch Andorra den Euro. Andorra gehört nicht zur EU und ist verdammt günstig in Sprit (z.B. Diesel l/1,02 € Stand: 07/2019), Alkohol etc. Zollfrei halt.
Tag 13
Heute ging es weiter auf den Heimweg nach Münster über Châteauroux. Es ist ein Städtchen in Frankreich, wieder mal mit vielen Kirchen und einem Notre dam. Zu meiner Freude fand hier gerade ein Fest statt, wofür weiß ich nicht, aber ich fand es ganz nett und habe mich dann dazu gesellt. Es wurden französische Spezialitäten angeboten wie frischer Käse, Baguette und sonstige Leckereien bei französischer Musik. Campingplatz La Rachat Belle Isle, 17 Rue du Rochat, 36000 Châteauroux.
Ein weiterer Zwischenstopp in Frankreich war die Stadt Rouen, hier treffe ich mich mit meinem Patenkind. Es gab hier viel zu sehen in der Stadt von Jeanne d’Arc (oder auch bekannt unter Johanna von Orléans). Interessant war das kuriose Geschäft. Nachdem wir gut gegessen haben, gab es abends noch eine Laserschau an der Kathedrale. Mein Stellplatz, tatsächlich ein unbewachter Stellplatz 49°25’49.0″N 1°06’21.0″E.
Nach 15 Tagen bin ich wieder in Münster gelandet. Viele Kilometer gefahren, viel gesehen.
Viel Spaß beim Nachfahren! 😀