XXL-Reisebericht Spanien 2019 – 5.790 km
Erster Reisetag.
Am 6. Juli 2019 war der Reisebeginn. Um vier Uhr morgens konnte ich nicht mehr weiterschlafen und habe mich aufgemacht in Richtung Spanien. Die Route führte mich 1.192 km mit unserem Wohnmobil von Münster über die Niederlande, Belgien nach Frankreich runter bis Bordeaux. In der Nähe von Bordeaux angekommen, hatte ich nach 14-stündiger Fahrt keine Lust mehr weiterzufahren und suchte mir ein ruhiges Schlafplätzchen. Da habe ich den Campingplatz Village du Luc – Camping de Bordeaux, Boulevard Jacques Chaban-Delmas, 33520 Bruges gefunden. Der Campingplatz liegt ganz in der Nähe der Citymitte. Der Platz hat mehrere kleinere Ententeiche, ein Badepool, ein Restaurant, einen kleinen Markt, mobile Apartments, die man mieten kann, Plätze für Zelte und großräumige Stellplätze für Campingwagen. Die Anlage selber ist sauber und auch sehr kinderfreundlich. Die Nacht hat mich 32,50 € gekostet. ACSI Karte war nicht gültig, in Frankreich ist gerade Hauptsaison.








Bordeaux habe ich am heutigen Abend nicht besucht, da ich die Stadt schon aus anderen Besuchen her kenne. Außerdem ist ja jetzt kein Frankreich-Urlaub angesetzt, sondern die Fahrt nach Spanien und darauf würde ich mich konzentrieren. Deshalb geht es am nächsten Tag früh frisch, fromm, frei und fröhlich weiter nach Madrid.
Was mich allerdings am ersten Tag schon ziemlich geschockt hat, waren die Mautkosten in Frankreich! Da kann ich gut verstehen, dass auch in Deutschland die Mautgebühr eingeführt werden soll. Am heutigen Tag habe ich alleine 107,40 € nur dafür ausgegeben, dass ich einmal durch Frankreich gefahren bin. Und das lustige bezahlen geht morgen noch weiter, ich muss noch von Bordeaux bis an die spanische Grenze.
Tag 2 meines Reiseberichtes
Es ging von Bordeaux weiter nach Madrid. Die ersten Kilometer aus Frankreich heraus waren wieder mit Mautgebühren behaftet. Zusammengerechnet waren es weitere 30 €. In Spanien angekommen, musste man ebenfalls an drei Mautstationen bezahlen. So will man wahrscheinlich den Reisenden langsam daran abgewöhnen, weiter Mautgebühren zu begleichen.
In Madrid habe ich mir einen Campingplatz ausgesucht, der ziemlich leicht zu erreichen ist und nah zum Zentrum liegt. Der Campingplatz hat reine Stellflächen für Camper und Zelte, bietet allerdings keinen großartigen Komfort wie z. B. ein Pool, Restaurant oder ein Minimarkt. Die Sanitäranlagen sind veraltet, dennoch sauber. Toilettenpapier, wie in einigen google-Rezessionen beschrieben, gibt es allerdings schon. Der Campingplatz kostet pro Nacht 25 €, das heißt ein Camper mit zwei Personen und Stromanschluss. Ein typischer Stadtcampingplatz für Durchreisende. Camping Osuna, Paseo de la Alameda de Osuna 25, 28042 Madrid





Ich habe mich bereits am ersten Abend aufgemacht in die Stadt zukommen. So bekommt man die schönen, beleuchteten Gebäude auch mal zu Gesicht.
Die Metrostation ist 10-15 Minuten fußläufig entfernt. Für die Metro kauft man sich einfach ein Ticket am Automaten. Da ich leider kein Spanisch kann, freute ich mich umso mehr, dass der Automat Deutsch konnte. Am Automaten selber kann man eine Karte kaufen, welches man je nach Bedarf aufladen kann. Die Karte selber kostet 2,50 €, eine einfache Fahrt vom Campingplatz in die Stadt kostet nur 2 €. Diese Information erhielte ich bei Ankunft von dem Herrn an der Rezeption. Er gab mir gleich auch einen Fahrplan und einen Stadtplan mit, womit ich mich in Madrid zurechtfinden konnte.
Angekommen am Kilometer 0 – Puerta del Sol


Auf der Puerta del Sol befindet sich der Null-Kilometerstein. Von hieraus erstrecken sich die sechs Hauptnationalstraßen Spaniens sternförmig von Madrid über das gesamte spanische Festland.
Die Fahrt in die Stadt betrug ca. 38 Minuten, sprich es waren 15 Stationen. Die Station, in der ich aussteigen musste, hieß „Opera“. Von hier aus konnte ich die Stadt gut zu Fuß erkunden. Da diese Stadt genauso aufgebaut ist wie jede andere Stadt, befinden sich die Sehenswürdigkeiten sehr zentral. Madrid ist eine sehr schöne Stadt und hat sehr viel zu bieten.














































Tag 3
Da ich zwei Nächte in Madrid gebucht habe, nutze ich den zweiten Tag mir die restlichen Sehenswürdigkeiten in der Stadt anzusehen. Diese waren z. B. das Schloss und die Kathedrale von Madrid. Diese habe ich schnell gefunden, da ich am Vortag die Fahrten in die Stadt schon kannte. Ebenfalls schloss ich einen Shopping-Rundgang an. Madrid ist natürlich wie jede andere Großstadt bestens ausgestattet mit allen bekannten Marken und Geschäften. Dieser Tag endete für mich nach 6 Stunden Rundgang, meine Füße waren platt und ich war erschöpft von der Hitze und von dem ganzen gesehenen.




















Bei so wenig Text für den dritten Tag könnte man meinen, der Tag wäre langweilig gewesen. Allerdings bietet Madrid sehr viel Sehenswertes, was ich in Fotos festgehalten habe. So konnte ich z. B. festhalten, wie eine Fernsehsendung oder ein Film gedreht wurde, im Stil der 20er Jahre. Allerdings kann ich nichts dazu sagen, um was für ein Film oder was für eine Serie es sich dabei gehandelt hat.






Ebenso konnte ich Herren beobachten, die sich zum Plausch getroffen und dabei ihre neu erworbenen Glückslose freigerubbelt haben. Ob das große Glück gerade freigerubbelt wurde?

An anderen Stelle konnte man auch einen anderen Alltag von Madrid sehen, die Armut. Hier streitet man sich lauthals auf einem Marktplatz, sodass es jeder mitkriegen konnte. Auch ein anderes Bild bot ein Obdachloser, der sich mit seinem Hund sein Essen teilte. Hier war ich kurz vor der Versuchung nahe dem Hund eine Dose Hundefutter zu kaufen und dem Mann ein neues Sandwich.
Tag 4 meines Reiseberichtes
Heute ging es von Madrid nach Sevilla. Die Reisedauer betrug ca. 6 Stunden. Angekommen, habe ich mir den Campingplatz Villsom ausgesucht, der im Internet empfohlen wurde. Camping Villsom, Carretera, N-IV, km 554,8, 41703 Dos Hermanas, Sevilla. An den meisten Campingplätzen reserviere ich vorher keinen Platz, da diese meist einen Platz freihaben. Somit umgeht man sich den Stress von einem Termin zum nächsten zu fahren, nur weil man zeitig auf den Campingplatz fahren möchte. Dieser Campingplatz in einem kleinen Vorort von Sevilla, namens Dos Hermanas, ist einfach zu finden. An der Rezeption angekommen, wurde mir direkt mein Parkticket ausgestellt, bezahlt wird am Tag der Abreise. Der Herr an der Rezeption gab mir auch einen Campingplatzplan, darauf zu finden war auch die leichte Anbindung von diesem Vorort in die Stadt Sevilla. Die Bushaltestelle in die Stadt ist fußläufig ca. 5 Minuten entfernt, die Fahrt mit dem Bus kostet 1,70 € und dauert circa 25 Minuten. An meinem Stellplatz angekommen, habe ich mein Wohnmobil abgestellt. Ich habe mich schnellstmöglich umgezogen, ab unter die Dusche und danach rein in den Pool, diese Abkühlung tat einfach richtig gut bei ca. 35 Grad im Auto.
Sevilla hat mir das erste Mal ein Gefühl von Flamenco und Stierkampf gegeben, wofür Spanien ja steht.




































In Sevilla angekommen, habe ich mir ein Sightseeing-Bus-Ticket gekauft für 21 €. Meine Zeit ist ziemlich begrenzt, daher habe ich mich für diese Art von Sightseeing entschieden. An einem geschichtsträchtigen Ort bin ich allerdings aus dem Bus ausgestiegen und habe mir die Torero-Arena in Sevilla angesehen. Der Eintritt kostet acht Euro. Ich selber finde Stierkämpfe nicht schön, allerdings hat dieser Ort Geschichte, die man spürt und auch ruhig mal ansehen darf.



















Angekommen ist übrigens der Linienbus am Platz „Plaza de España“. Von diesem Ort fährt auch der Bus wieder zurück zum Campingplatz.
Hier am Platz steht ein Gebäude aus einer früheren Weltausstellung, was ziemlich beeindruckend ist. Einen riesigen Komplex, halbrundes Gebäude mit Wassergraben und gekachelten Brücken. Im Graben konnten Besucher mit einem kleinen Boot umher paddeln. Auf dem Innenhof ein großes Wasserbecken mit einer Wasserfontäne drumherum galoppieren die Kutschen-Betreiber ihre Besucher. Der ideale Platz für schöne Bilder.
















Tag Nummer 5 – Das große Ziel ansteuern
Von Sevilla ging es weiter nach Cádiz, so heißt der Ort an der Grenze zu Gibraltar. Wenn der Wind vom Meer weht, sieht es aus, als ob „the rock“, wie er im Englischen genannt wird, raucht.


Dort angekommen habe ich mir einen kleinen Campingplatz namens „Sureuropa“ ausgesucht. Camping Sureuropa, Camino Sobrevela, s/n 11300 la Línea de Concepción, Cádiz. Die Nacht kostet ca. 15,50 € Camper mit einer Person. Der Campingplatz wird von einer Art Behindertenwerkstatt gepflegt und betrieben. Er hat schöne kleine übersichtliche Parzellen, das war auch alles. Es gibt kein Restaurant und auch keine Freizeitmöglichkeiten direkt hier vor Ort. Er ist schön sauber, liegt keine 5 Minuten vom Strand und ca. 5 km fußläufig von der Grenze zu Gibraltar. Der nahe liegenden Strand hat richtig viel Platz! Das war mal ein richtig schönes Erlebnis. Ich kenne auch andere Strände, wo man fast schon aneinander klebt und sich das eigene Tuch mit dem Nachbarn teilt, weil so wenig Platz ist …









Mein Besuch auf Gibraltar
Wer sich nach Gibraltar gibt, muss sich einer Grenzkontrolle unterziehen. Die Grenzkontrolle selber ist gefühlt eine Schikane von der spanischen, wie auch von der britischen Seite. Tatsächlich kontrolliert wird hier gar nicht. In Zeiten von Europa merkt man von dem Schengen-Abkommen hier nichts. Dabei verbindet Spanien und Gibraltar eine ganz enge Symbiose. Egal ob Arbeitnehmer aus Cádiz, wie auch Warenwirtschaft. Viele der in Spanien lebenden Einwohner gehen täglich zu ihrer Arbeit nach Gibraltar und müssen sich jeden Morgen bzw. jeden Feierabend diese Prozedur unterziehen. Viele aus Gibraltar fahren zum Shoppen nach Spanien oder machen auch mal einen Strandbesuch.


In Gibraltar bezahlt man entweder mit dem Euro oder mit der ortsüblichen Währung, dem britischen Pfund. Gesprochen wird gerne spanisch. Obacht! Wer hier mit dem Euro bezahlt, muss damit rechnen, das Restgeld, als britischen Pfund wiederzubekommen! Auch wenn man das nirgends woanders außerhalb von Gibraltar weiter nutzen kann. Daher ist es wichtig sich entweder vorher Geld vom Konto abheben oder von vornherein mit der Karte zu bezahlen, denn die Abrechnung Euro-Pfund ist mit der Karte für den europäischen Nutzer günstiger. Mein erster Eindruck von Gibraltar ist, dass es versucht Englisch zu sein, im Kopf allerdings Spanisch ist und die Bewohner nicht wirklich wissen, wozu sie gehören.
Spektakulär ist natürlich die Landebahn des Flughafens von Gibraltar, welcher über die Autobahn bzw. über den Fußweg führt. Sobald ein Flugzeug landet oder startet, wird die Landebahn gesperrt. Von jetzt an dauert ca. zehn Minuten, dass ein Flugzeug erst über die Autobahn fährt, um danach zu starten. Mit einem Getöse geht es dann in den Himmel. Es ist wirklich beeindruckend, ich habe selbst fünf Videos gedreht, wie ein Flugzeug startet oder landet.


An meinem ersten Tag in Gibraltar habe ich mir noch ein Busticket gekauft, welches es mir ermöglichen sollte, für neun Pfund, den ganzen Tag auf jeden Bus aufzusteigen zu können. Allerdings habe ich dieses Ticket nur einmal genutzt, und zwar vom Flughafen Gibraltars bis zur Seilbahn. Danach habe ich alles zu Fuß erledigt. Also, Tagesticket war umsonst gekauft und ich rate vom Kauf ab. Gibraltar ist gut zu Fuß zu erkunden.
Die Cable-Bahn ist eine Seilbahn in Richtung Affenfelsen. Am Affenfelsen angekommen, begrüßen einen auch schon die Berberaffen an der Bahn. Man hat einen sehr guten Ausblick von hier oben über Gibraltar. Es ist auch sehr schön zu sehen, wie der Flughafen die Grenze zwischen Gibraltar und Spanien markiert.