Ein Nachmittag voller Aromen, Geschichten und bewegter Geschichte: In Brixton zeigt sich, wie aus Einwanderung kulinarische Vielfalt entsteht. Unser Guide Obi führt uns durch die Electric Avenue – und in eine andere Welt während unseres London Urlaubes 2025.
Ein bunter Start
Unsere Foodtour in Brixton begann mit einem besonderen Guide: Obi. Mit seiner offenen Art und einem großen Wissen über die Gegend nahm er uns – eine bunt gemischte Gruppe aus Spanien, England, Israel und den USA – mit auf eine kulinarische Reise durch einen der vielfältigsten Stadtteile Londons.


Die Electric Avenue – mehr als nur ein Markt



Im Zentrum der Tour: die berühmte Electric Avenue, eine Straße mit Geschichte und Charakter. Hier spürt man, dass Brixton mehr ist als ein Stadtteil – es ist ein kulturelles Mosaik. Viele der Menschen, die heute in Brixton leben, stammen ursprünglich aus den ehemaligen britischen Kolonien – vor allem aus der Karibik und verschiedenen Ländern Afrikas.
In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg kamen viele von ihnen nach England – angelockt von Versprechen eines besseren Lebens im „Land von Milch und Honig“. Die Realität jedoch sah oft anders aus:
Enge Unterkünfte, harte Arbeitsbedingungen, das kalte Klima – und ein Land, das sie nicht immer willkommen hieß. Viele Neuankömmlinge teilten sich zu fünft oder sechst ein einziges Zimmer. Niemand hatte ihnen gesagt, dass es in England im Winter schneit – oder dass der Regen praktisch zum Alltag gehört.
Aus Enttäuschung wird Kreativität
Trotz der schwierigen Startbedingungen gaben viele der Neuankömmlinge nicht auf. Stattdessen machten sie das Beste aus ihrer Situation. Sie investierten, gründeten kleine Geschäfte, Restaurants, Märkte – und prägten Brixton nach und nach mit ihrer Kultur, ihrer Musik, ihrer Sprache und vor allem: ihrem Essen.
Heute ist Brixton ein lebendiger Schmelztiegel – und ein echtes kulinarisches Highlight. Genau das zeigte uns Obi auf dieser Tour: Jedes Gericht, das wir probierten, war mit einer Geschichte verbunden. Es ging nicht nur um Geschmack, sondern auch um Herkunft, Identität und Überlebensgeist.



Ein Fest für die Sinne
Wir kosteten Speisen aus der Karibik, afrikanische Klassiker, exotische Säfte, Gewürze, Streetfood mit Seele – und immer wieder erzählte Obi die Geschichten hinter den Rezepten. Es war keine klassische Foodtour, sondern ein Erlebnis, das alle Sinne ansprach: hören, schmecken, sehen – und fühlen.




Fazit: Brixton schmeckt nach mehr
Diese Tour war mehr als ein kulinarischer Ausflug. Sie war eine Reise durch Geschichte, Migration und kulturelle Identität – mitten in London. Wer verstehen will, wie Vielfalt schmeckt, sollte sich Brixton nicht entgehen lassen.
Danke, Obi – für die Geschichten, die Eindrücke und das ehrliche, herzhafte Essen. Wir kommen wieder!
Wer die Tour ebenfalls machen will, meldet sich hier an Link.
